Geotechnik-Tag in München 2017

Geotechnik - Zusammenwirken von Forschung und Praxis

Leitung:

Prof. Dr.-Ing. Roberto Cudmani
Lehrstuhl und Prüfamt für Grundbau,
Bodenmechanik, Felsmechanik und Tunnelbau
Technische Universität München

Tagungsort:
TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN
Werner-von-Siemens-Hörsaal
(Audimax)

Arcisstraße 21, 80333 München Flyer der Veranstaltung

Freitag, 31. März 2017

8.30 bis 18.00 Uhr

Anerkennung als Fortbildungsveranstalltung durch

  • Bayerische Ingenieurekammer-Bau (Registrier-Nr. 9472, anerkannte Zeiteinheiten 8,50)

Einladung

Nachdem das Zusammenwirken zwischen Forschung und Praxis in der Geotechnik auf viel Interesse bei den Teilnehmern der Geotechnik-Tag 2016 gestoßen ist, möchten wir auch in 2017 dieses Motto beibehalten. Wie schon in 2016 ist es uns gelungen, exzellente Vortragende zu gewinnen, die über spannende Entwicklungen aus der Welt der Forschung und technisch anspruchsvolle Projekte und Innovationen aus der Praxis berichten werden.

  • Manfred Fross wird anhand von Fallbeispielen auf die Zuverlässigkeit von Setzungsprognosen eingehen.
  • Was kann man in der Geotechnik berechnen? Wie können wir die Treffsicherheit unserer Berechnungen beurteilen? Was kann und soll hierzu die Forschung leisten? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Dimitrios Kolymbas in seinem Beitrag.
  • Anhand von experimentellen Ergebnissen zeigen uns Lars Vollmert, Norbert Meyer und Herbert Klapperich in Ihrem Beitrag, dass anders als in der klassischen Betrachtung üblicherweise angenommen, sich die Bewehrung bei geogitter-bewehrten Böden schon bei kleinen Dehnungen stabilisierend auswirkt.
  • Dirk Heyer berichtet über die Erfahrungen mit der Anwendung der neuen DIN 18300 bei Erdbauarbeiten und die daraus resultierenden Anforderungen an die Erkundung, Beschreibung und Charakterisierung des Baugrunds.
  • Im Fokus des Beitrags von Lothar Martak steht die Durchführung, Auswertung und Bewertung von Druck-Zug-Probebelastungen an Großbohrpfählen im Rahmen des Bauvorhabens Austria Campus - einem 6 Hektar großen Geschäftsviertel mit Büroimmobilien, Tiefgaragen, einem Hotel und einem Kongresszentrum in Wien.
  • Dietmar Adam und Johannes Pistrol berichten über ein von Ihnen entwickeltes und validiertes innovatives Verfahren für die flächendeckende Verdichtungskontrolle (FDVK) bei der Verdichtung mit Oszillationswalzen, ein Paradebeispiel für den Transfer von Innovation von der Forschung in die Praxis.
  • Die vielfältigen geotechnischen Erfahrungen, die bei der Sicherung der bestehenden Bebauung während der Tiefbauarbeiten für die neue Metrolinie „Cityringen“ in Kopenhagen gewonnen wurden, bilden den Kern des Beitrags von Andreas Köstner.
  • Markus Feneberg und Frank Nenninger berichten über die besonderen geo­technischen und tunnelbautechnischen Herausforderungen beim bergmännischen Vortrieb eines innenstädtischen Tunnels in grobkörnigen Böden mit dem Druckluftverfahren.
  • Über das bedeutendste aktuelle Infrastrukturprojekt der Stadt München und die besonderen geotechnischen, hydrogeologischen und bautechnischen Aspekte dieses Projekts berichten Markus Kretschmer und Helena Loga in ihrem nicht nur für Einheimische spannenden Beitrag.
  • Alexander Schleith und Heiko Neher berichten über die Planung und die Ausführung einer verfahrenstechnisch beeindruckenden Bodenvereisung unter einem bestehenden Bahndamm sowie andere spannende geotechnische Fragestellungen beim Bau des DB-Tunnels Rastatt.
  • Der Beitrag von Steffan Binde befasst sich mit der Anwendung des Soilfrac-Verfahren für die Sanierung von Setzungsunterschieden bei einer laufenden Chemieanlage unter schwierigen Randbedingungen.
  • Michael Beuße, Jean-Luc Chaumeny und Tobias Reitmeier berichten über den kombinierten Einsatz von Drucksondierungen und Pressiometerversuchen für die Kontrolle des Verdichtungserfolgs bei einer Bodenverbesserungsmaßnahme mit dem DYNIV-Verfahren in Cuxhaven.
  • Im letzten Beitrag zeigen Marcel Douaihy und Roland Kleina die Anwendung von Hartgelinjektionen für die temporäre Sicherung und Abdichtung der Baugrube für eine Straßenunterführung in Qatar.

Die Beiträge demonstrieren eindrucksvoll, dass die in der Praxis zu bewältigenden geotechnischen Aufgabestellungen stets komplexer werden. Forschung und Praxis sind gleichermaßen gefordert, geotechnische Probleme ingenieurmäßig zu analysieren und technische und wirtschaftliche Lösungen zu entwickeln. Dies und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit von Auftraggebern und Auftragsnehmern sind insbesondere in der Geotechnik dringend erforderlich, um den hohen bautechnischen Anforderungen des modernen Bauingenieurwesens gerecht zu werden.

Der Geotechnik-Tag findet wieder in Abstimmung mit der DGGT, der Bayerischen Ingenieurekammer Bau, dem VDI Bayern und dem Bayerischen Bauindustrieverband statt, die die Veranstaltung ideell unterstützen.

Tagungsprogramm

8.30 Eintreffen der Teilnehmer; 9.00 s.t. Eröffnung
  Dipl.-Ing. Dr. techn. Manfred Fross, Ass.-Prof. i.R. der TU Wien
Wann werden Bauwerkssetzungen zum geotechnischen Problem?
  Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. D. Kolymbas, Universität Innsbruck
Was sind und zu welchem Ende führen wir in der Geotechnik Berechnungen durch?
  Dr.-Ing. L. Vollmert, BBG Bauberatung Geokunststoffe GmbH & Co. KG, Espelkamp
Prof. Dr.-Ing. N. Meyer, Technische Universität Clausthal
Prof. Dr.-Ing. H. Klapperich, Bergakademie Freiberg
Zur Anwendung geogitter-bewehrter Tragschichten in verformungsarmen Konstruktionsschichten des Verkehrswegebaus
10.30 – 11.00 Pause mit Kaffee
  Dr.-Ing. D. Heyer, TU München - Zentrum Geotechnik
Neue Technische Vertragsbedingungen (ATV DIN 18300; ZTV E-StB 17) zur Minderung des Baugrund- und Kalkulationsrisikos bei Erdarbeiten
  Hon. Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Lothar Martak
Großpfahlversuch am Austria Campus in Wien
  Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. D. Adam,
Univ.Ass. Dipl.-Ing. Dr. techn. J. Pistrol, Technische Universität Wien
Ein neues System zur FDVK für Oszillationswalzen – „von der Forschung zur Marktreife“
12.30 - 14.00 Mittagspause mit Buffet
  A. Koester, Metroselskabet og Hovedstadens Letbane, Kopenhagen
Kopenhagen Metro: Maßnahmen zur Gebäudesicherung während der Planung und Ausführung der Tiefbauarbeiten
  Dipl.-Geol. Markus Feneberg, FenCon, Kirchseeon
Dipl.-Ing. Frank Nenninger, KASIGmbH, Karlsruhe
Innerstädtischer Bergmännischer Vortrieb mit Druckluftwasserhaltung im vorvergüteten Boden. Anforderungen an Planung und Realisierung.
  Dipl.-Ing. (FH) M. Kretschmer,
Dipl.-Ing. H. Loga, DB Netz AG, 2. S-Bahn-Stammstrecke München
Bedeutende Aspekte, die bei dem Großprojekt 2. S-Bahn Stammstrecke München aus hydrogeologischer, geotechnischer und bautechnischer Sicht zu betrachten sind
15.30 - 16.00 Pause und Kaffee
  Dipl.-Ing. A. Schleith, Dr.-Ing. H. Neher, Ed. Züblin AG, Zentrale Technik
Geotechnische und verfahrenstechnische Herausforderungen beim Bau des Tunnel Rastatt
  Dipl.-Ing. St. Binde, Keller Grundbau - Bereich Süd, Renchen
DAX Konzern 2% rauf - Tankkomplex schafft endlich Trendwende! Soilfrac Projekt in widrigem Umfeld
  Dr.-Ing. Michael Beuße, Ingenieurgesellschaft Dr.-Ing. Michael Beuße mbH Beratende Ingenieure, Tostedt
Jean-Luc Chaumeny, Ing. ETP, M.Sc., DYNIV-MENARD GmbH, Seevetal
Dipl.-Ing. Tobias Reitmeier, DYNIV-MENARD GmbH, Seevetal
Tiefenverdichtung eines Spülfeldes in Cuxhaven mit begleitender Qualitätskontrolle
  M. Douaihy, R. Kleina, BAUER Spezialtiefbau GmbH, Bauer International Qatar LLC
Hartgelinjektionen zur Herstellung einer Fußgängerunterführung unter laufendem Verkehr
18.00 Ausklang im Foyer