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Stimmen ehemaliger Absolventen - was machen sie heute?
Juditha Aga, Doctoral Researcher, Universität Oslo
Warum habe ich den Masterstudiengang Ingenieur- und Hydrogeologie gewählt?
Für das Studium der Ingenieur- und Hydrogeologie an der TUM habe ich mich entschieden, da mir der Fokus auf angewandte Kenntnisse und Fertigkeiten im Bereich der Geowissenschaften zugesagt hat.
Was habe ich im Studium gelernt?
Das breite Angebot an Kursen im Feld, im Labor und in den numerischen Methoden hat mir geholfen, fachliche Kompetenzen aufzubauen und eine Vertiefungsrichtung nach meinen persönlichen Interessen zu finden.
Besonders gut gefallen hat mir eine Kartierungsübung zum Thema Hangbewegungen und meine Masterarbeit mit dem Themenschwerpunkt Steinschlag in den bayerischen Alpen.
Was mache ich jetzt beruflich?
Der Abschluss an der TUM hat mir eine PhD Stelle an der Universität in Oslo ermöglicht, wo ich den Permafrost auf Spitzbergen untersuche und an der Weiterentwicklung von Permafrost-Modellen arbeite."
Klaus Keilig, Projektleiter & Sachverständiger für Sicherungsbauwerke, Baugeologisches Büro Bauer München
Warum habe ich den Masterstudiengang Ingenieur- und Hydrogeologie gewählt?
Vor allem die Kombination aus Geowissenschaften und (Bau-)Ingenieurwesen hat mich an diesem Studiengang gereizt. Schon im Bachelorstudium fand ich die dieses Zusammenspiel interessant und konnte mich sowohl für die klassisch geowissenschaftlichen Fächer und Exkursionen, wie Quartärgeologie oder Gesteinskunde, als auch für die technischen Fächer, wie Ingenieurgeologie oder technische Mechanik, begeistern.
Was habe ich im Studium gelernt?
Vor allem habe ich gelernt, dass praktische Erfahrungen und die Zusammenarbeit mit KommilitonInnen sehr effektiv sind, um gelerntes Wissen zu vertiefen und langfristig zu behalten. Die Erfahrungen auf Exkursionen und Kartierungsübungen sowie das lösungsorientierte Arbeiten in kleinen Gruppen und unter enger Betreuung von DozentInnen haben mich viel weiter gebracht als stures Auswendiglernen. Fachlich haben mich die Grundlagen der Felsmechanik am meisten begeistert. So werden im Tunnelbau die Eigenschaften des Gebirges so genutzt, dass der Baugrund Teil des Bauwerks wird.
Außerdem habe ich im Rahmen meiner Masterarbeit die zerstörerische Kraft von Hangbewegungen sehr nah kennenlernen können und durfte innovative Feldmethoden wie Laserscanning oder Drohnenbefliegungen durchführen.
Was mache ich jetzt beruflich?
Ich arbeite bei der Baugeologischen Büro Bauer GmbH in München, die von einem TUM-Absolventen gegründet wurde. Hier fertige ich Baugrundgutachten für eine große Bandbreite von Projekten an. Das reicht von Neubau- oder Ausbaustrecken von Kreis- und Bundestraßen sowie Autobahnen, über Brückenbauwerke für Straßen und Bahnstrecken, Industriehallen bis hin zu Tunnelbau- und Wasserkraftprojekten. Immer häufiger wenden wir auch die BIM-Methode in der Baugrundmodellierung an und tragen so entscheidend zur Digitalisierung in den Planungsphasen bei.
Hinzu kommt die Beurteilung und Begutachtung von Hangbewegungen jeglicher Art sowie die Planung von Gegenmaßnahmen. Das ist ein besonders spannendes Thema für mich. Seit 2022 darf ich als zertifizierter Sachverständiger für Sicherungsbauwerke Bauwerkskontrollen an Steinschlagschutzzäunen, Lawinenverbauten, Felsvernetzungen und anderen Sicherungsbauwerken gegen alpine Naturgefahren durchführen. Außerdem befassen wir uns auch mit hydrogeologischen Themen wie z.B. der Dimensionierung von Wasserhaltungsmaßnahmen.
Im Jahr 2021 haben wir eine Tochterfirma in Georgien gegründet. Die Caucasus Science and Engineering LLC, bei der ich Mitgründer und Geschäftsführer bin. Diese Firma ist insbesondere auf die Planung von Sanierungs- und Schutzmaßnahmen im Bereich von Hangbewegungen spezialisiert.
Natascha Buschle, Geotechnische Fachbauleitung Tunnel, Max Bögel Stiftung & Co. KG
Warum habe ich den Masterstudiengang Ingenieur- und Hydrogeologie gewählt?
Weil ich mich nach meinen sehr breit gefächerten Bachelor in Geowissenschaften gerne in die Fachrichtungen Hangbewegungen und Ingenieurgeologie weiter vertiefen wollte. München als Standort nahe zu den Alpen und mit einigen Baufirmen und Ingenieurbüros mit Baustellen vor Ort bietet dabei einige Vorteile.
Was habe ich im Studium gelernt?
In den Vorlesungen, Studienprojekten, Laborübungen und Exkursionen habe ich viele Grundlagen gelernt, die ich in meinem heutigen Berufsalltag anwenden kann. Die vielen Beispiele aus der Praxis erleichterten das Verständnis der Theorie.
Bereits während des Studiums konnte man bei Vorträgen und Baustellenexkursionen wichtige Kontakte knüpfen und wertvolle Praktikaplätze erhalten, die den Einstieg ins Berufsleben erleichtern.
Was mache ich heute beruflich?
Ich arbeite bei einer Baufirma im Bereich Tunnelbau als Geotechnische Fachbauleitung. Dabei unterstütze ich die KollegInnen in allen Bereichen von der Angebotsphase, der Arbeitsvorbereitung der Ausführung bis hin zum Vertragsmanagement bei geologischen und geotechnischen Fragestellungen. Der Arbeitsalltag ist dabei sehr abwechslungsreich von Bohrkernaufnahmen über Besprechungen mit den Projektbeteiligten bis hin zur Auswertung von geotechnischen Verformungsmessungen oder Wasserhaltungsmaßnahmen.
Stimmen unserer Studierenden zu den Geländeveranstaltungen...
ingenieurgeologische Geländeübung Wachtl
Warum haben Sie die ingenieurgeologische Geländeübung im Steinbruch Wachtl gewählt?
- "Mir ist es wichtig im Studium die Theorie mit Praxiserfahrung zu ergänzen. Die Durchführung einer Trennflächenanalyse als Teil eines geologisches Vorgutachtens für ein mögliches zukünftiges Projekt erscheint mir demnach als sinnvoll."
- "Aus Interesse an der Durchführung einer Scanline- und photogrammetrischen Aufnahme und deren Auswertung, sowie Spaß an Geländeübungen mit Studienkollegen."
- "Ich habe die Geländeübung Wachtl gewählt, weil ich an einer praxisorientierten Übung teilnehmen wollte. Die Scanline Aufnahme im Gelände sowie die Auswertung der selbst genommenen Daten mit zwei Programmen ermöglichen einen Einblick in eine der zahlreichen Tätigkeiten eines Ingenieurgeologen."
- "Ich habe die Geländeübung gewählt, um die Möglichkeit wahrzunehmen zwei Methoden zur Trennflächenanalyse, eine klassische und eine moderne, im Gelände selbst auszuprobieren. Die anschließende Nachbereitung der eigenen Daten und das Kennenlernen von fachspezifischen Programmen waren für mich besonders interessant."
Was hat Ihnen an dieser Geländeübung besonders gut gefallen?
- "Erfahrungen bei der Durchführung einer Scanline sowie bei der Erstellung eines 3D-Modells aus Drohnenfotos habe ich bereits in der Vergangenheit gesammelt. In diesem Sinne genoss ich die Exkursion als Auffrischung. Besonders gut gefallen hat mir die Auswertung der Ergebnisse der Photogrammetrie mittels verschiedener Programme. Ich habe gelernt 3D-Modelle zu georeferenzieren und dadurch Trennflächenorientierungen digital einzumessen."
- "Trotz schlechten Wetters im Gelände war die Atmosphäre zwischen den Studenten und den Betreuern immer gut. Die Betreuung war insgesamt sehr gut und doch hat man eigenständig gearbeitet."
- "Der Praxisbezug und die selbstständige Arbeit haben mir sehr gut gefallen. Im Gelände hat jede Zweiergruppe selbstständig Daten genommen. Diese Daten waren die Grundlage der digitalen Auswertung. Man konnte dadurch auch schnell die Fehler sehen, welche man im Gelände gemacht hat und sich bei der digitalen Auswertung auswirken. Die Geländearbeit und die anschließende Auswertung stellen eine fertige/geschlossene Arbeit dar."
- "Besonders gut hat mir gefallen, dass wir eigenständig beide Methoden im Gelände anwenden und anschließend unsere eigenen Daten auswerten konnten. So konnte man einen direkten Anwendungsbezug herstellen. Auch hat der Vergleich beider Methoden dazu geführt, in Zukunft genauer und kritischer bei der Geländearbeit vorzugehen."
Welche Aspekte bewerten Sie als relevant für Ihren späteren Berufsalltag?
- "Mit der Scanline und der Photogrammetrie beherrsche ich schon zwei Methoden zur Trennflächenanalyse. Als besonders relevant für meinen späteren Berufsalltag bewerte ich zudem die erfolgreiche Nutzung diverser Auswertungssoftwares, wie zum Beispiel DIPS."
- "Die Teamarbeit mit Studienkollegen ist auf jeden Fall sehr wichtig im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit Kollegen im späteren Berufsleben, genauso wie die neu erlangten Kenntnisse über das Erstellen von 3D Modellen und deren Auswertung am PC."
- "Das selbstständige Arbeiten, die klassische Geländearbeit sowie die digitale Auswertung sind sehr relevant. Wir haben die beiden Methoden (Gelände und digitale Arbeit) miteinander verglichen und bewertet. Wir haben die gleichen Methoden verwendet, die auch in der Berufspraxis verwendet werden. Somit ist die Geländeübung Wachtl eine großartige Möglichkeit einen Blick in ein mögliches Arbeitsfeld eines Ingenieurgeologen zu werfen."
- "Die Datenermittlung mit eigener Auswertung und einem Anwendungsbeispiel aus der Ingenieurgeologie fand ich besonders relevant. Aus den ermittelten Ergebnissen eine Handlungsempfehlung zu erarbeiten, ist eine sehr gute Vorbereitung für den späteren Berufsalltag."