Parametrisches Entwerfen im Holzbau

 

Im Jahr 2011 wurde ein Kooperationsprojekt zwischen dem Fachgebiet Holzbau- Institut für Entwerfen und Konstruktion und dem Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion ins Leben gerufen. Ziel dieses Projektes war es, die beiden Disziplinen Entwerfen und Konstruieren in einem gemeinschaftlichen Projekt von Studenten der Architektur und des Bauingenieurwesens zu vereinigen und eine komplexe Geometrie in Holz oder Holzwerkstoffen zu entwickeln. Die Schwerpunkte dieses Entwurfs lagen in der Konzeptfindung, Entwicklung, statischen Berechnung, Detaillierung und Ausführung. Die Umsetzung und 1:1 Ausarbeitung wurde in Zusammenarbeit mit spezialisierten Holzbaubetrieben der regionalen Umgebung erarbeitet. Als gemeinschaftliche Grundlage wurde das Entwerfen unter parametrischen Gesichtspunkten im Holzbau vorausgesetzt. Darunter wird eine Entwurfsmethodik verstanden, die von klaren mathematischen Grundgleichungen und Beziehungen ausgeht und bei Änderung einer Eingangsvariablen eine Abwandlung der Geometrie als auch der Statik zur Folge hat. Da die Komponenten Tragwerk und Design unmittelbar miteinander verknüpft sind, muss für beide Seiten eine zufriedenstellende Lösung gefunden werden.
Das Ergebnis dieser betreuten Projektarbeit waren drei bis ins kleinste Detail entwickelte, berechnete und im Maßstab 1:1 realisierte Strukturen. Es entstand eine Gitterschale, die die Form einer Sattelfläche hatte, eine im Grundriss sichelförmig gekrümmte Schale mit konisch geschnittenen aus Holzwerkstoffplatten gefrästen Steckelementen und die Nachahmung einer Baumstruktur mit der Thematik des Hebelstabwerkes. Alle diese Strukturen wurden wiederum in gemeinschaftlicher Zusammenarbeit von Studenten, Assistenten und Sponsoren errichtet und an namhaften Ausstellungen präsentiert. Dazu zählt die Architekturwoche in Augsburg und die Ausstellung Bauen mit Holz – Wege in die Zukunft in der Pinakothek der Moderne.
In diesem Zusammenhang wurden mitunter die beiden betreuenden Assistenten: Dipl.-Ing. Andreas Mayer und Dipl.-Ing. Patrik Aondio mit dem Franz-Berberich-Preis 2013, für den Beitrag „Parametrisches Entwerfen im Holzbau – Eine Kooperation zwischen Architekt und Bauingenieur“ ausgezeichnet (http://www.ar.tum.de/fakultaet/preise/franz-berberich-preis/).