Einsatz von Biokohle und Kompost in begrünten Versickerungsmulden als grüne Infrastruktur für die Regenwasserbehandlung

Urbanes Regenwasser ist eine wichtige Schadstoffquelle, die die Qualität von Gewässern beeinträchtigt und sich auf die menschliche Gesundheit und Ökosysteme auswirken kann. Da der Klimawandel die Häufigkeit und Intensität von extremen Starkregenereignissen und Überschwemmungen erhöhen wird, ist die Verringerung der Schadstoffbelastung durch städtische Abflüsse von entscheidender Bedeutung für die städtische Nachhaltigkeit und die Anpassung an den Klimawandel. Die Einführung grüner Infrastrukturen - wie begrünte Versickerungsmulden oder Bioswales - für die Regenwasserbehandlung in Städten ist eine sinnvolle Strategie zur Bewältigung dieser Herausforderung. Herkömmliche Bioswales können zwar Sedimente und partikelförmige Schadstoffe wirksam entfernen, aber gelöste Schadstoffe nicht zuverlässig beseitigen.

Dieses Projekt hat das Ziel, die Entfernung gelöster Schadstoffe in begrünten Versickerungsmulden zu verbessern, indem der Einsatz von organischen Bodenverbesserungsmittel untersucht wird, insbesondere von Biokohle und Kompost. Diese Materialien sind leicht verfügbar, haben niedrige Produktionskosten, fördern eine zirkuläre Ressourcennutzung und können potenziell eine breite Vielfalt von Schadstoffen entfernen. Zusätzlich unterstützen sie andere Funktionen, die für den nachhaltigen Betrieb von Bioswales wichtig sind.

Im Rahmen des Projekts werden Experimente im Labor- und Mesomaßstab durchgeführt, um die Entfernung mehrerer gelöster Schadstoffe (Schwermetalle, Biozide und Pestizide). Die Wirkung der Kombination von pyrolysierter Biokohle mit niedriger und hoher Temperatur zur Entfernung mehrerer Schadstoffe wird ebenfalls bewertet. Eine Bewertung des verstärkten biologischen Abbaus von TOrCs wird ebenfalls durchgeführt, ebenso wie eine Bewertung der Auswirkungen von saisonalen Streusalzen und unterschiedlichen Sättigungsbedingungen.

Diese Forschung ist Teil des interdisziplinären Graduiertenkollegs "Urbane Grüne Infrastruktur" an der Technischen Universität München.

Projektleiter Prof. Dr. Brigitte Helmreich
Sachbearbeiter Natalie Páez-Curtidor, M.Sc.
Finanzierung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)