CircularGreenSimCity
CircularGreenSimCity: Ganzheitliche-ressourceneffiziente Betrachtung von Stadtquartieren
Laufzeit
01.05.2022 - 31.01.2025
Projektförderung
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz: BMWK
Projektträger
Projektträger Jülich, PtJ
Projektbeteiligte
Hochschule für Technik Stuttgart
Stadt Würzburg
Stadt Asperg
Drees & Sommer SE
Kurzfassung
Um den Nachhaltigkeitszielen Deutschlands im städtischen Raum gerecht zu werden, müssen in Kommunen und Planungsbüros Werkzeuge und Prozesse genutzt werden, die maßgebliche Dimensionen wie Energie, Wasser, Stadtgrün, Mobilität, sozio-ökonomische Faktoren und Kostenaspekte sowie Wechselwirkungen zwischen all diesen Dimensionen über den gesamten Stadtplanungsprozess berücksichtigen. Leider entspricht dies nicht immer der gängigen Praxis: so werden viele der genannten Aspekte oft erst dann berücksichtigt, wenn bestimmte Lösungen nicht mehr umsetzbar sind. CircularGreenSimCity bringt besonders vom Klimawandel betroffene und in einer Umgestaltung des städtischen Raums begriffene Kommunen mit Planungsbüros, Zertifizierungsagenturen und der Wissenschaftswelt zusammen, um zunächst erfolgreiche Wohn- und Gewerbequartiersentwicklungskonzepte zu bewerten. Hieraus ergibt sich ein Bild „optimaler“ Quartierarchetypen entlang o.g. Dimensionen, auf deren Basis bereits bestehende Modelle und Methoden zur lebenszyklusbasierten Bewertung weiterentwickelt und verknüpft werden. Die entwichelten Werkzeuge und Prozesse werden sodann auf Pilotwohn- und gewerbequartiere in den Partnerkommunen angewandt und einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess unterworfen. Hieraus resultierende Leitlinien zu nachhaltigen Stadtplanungsprozessen sowie hierzu passendeTools werden gegen Ende des Projekts der Öffentlichkeit präsentiert und erlauben Kommunen, Projektentwicklern, Ingenieurbüros und Energieversorgern eine lebenszyklusbasierte Planung nachhaltiger Quartiere. Das Projekt geht damit insbesondere auf drei der 17 „Sustainability Goals“ der Vereinten Nationen ein: „Affordable and Clean Energy“, „Sustainable Cities and Communities“, „Responsible Consumption and Climate Action“. Im Bereich der Reduktion der Lebenszyklusemissionen von Wohngebäuden auf Stadtebene kann hierbei eine Einsparung von rund 67 % an CO2-Äquivalenten gegenüber dem Status Quo erreicht werden. Skaliert auf Deutschland und durch das Miteinbeziehen von Nicht-Wohngebäuden würde dies bedeuten, dass die im Projekt entwickelten Ansätze und Tools Einsparungen von rund 78 Mio. Tonnen an CO2-Äquivalenten lebenszyklusbasiert ermöglichen könnten. Darüber hinaus ermöglicht das Projekt die Umsetzung eines optimierten (Regen-)Wassermanagements sowie geringere Gebäudekühlbedarfe durch optimierten Einsatz von Stadtgrün. ||Absatz|| Unter Einbindung aller Projektbeteiligten wird zunächst definiert, was optimale Quartiere 2045 entlang der Dimensionen Energie, Stadtgrün, Wasser, Mobilität, Kosten und sozio-ökonomischer Faktoren auszeichnet. Neben Klimaneutralität stehen hierbei Klimawandelanpassung, zukunftsorientierte Wohnflächen unter Berücksichtigung sozio-ökonomischer Aspekte, eine positive lebenszyklusbasierte energetische und emissionsbezogene Bilanz der Wohngebäude sowie ein multimodales Verkehrskonzept im Fokus der Betrachtungen. Basierend auf einer Analyse bereits durchgeführter oder in Planung befindlicher Quartiersprojekte insbesondere der Projektpartner werden im Konsortium gemeinsam Quartiere identifiziert, die bereits heute entlang einer oder mehrerer oben genannter Dimensionen innovativen Charakter besitzen. Workshops mit Projektleitern der Praxispartner, Kommunen und Energieversorgern dienen zudem dazu, Zielkonflikte zwischen Dimensionen offenzulegen und das oder die Dimensionsübergreifenden Optima für Stadtquartiere unterschiedlicher Prägung zu definieren. Auf Basis dieser Analysen werden Archetypen und Indikatoren eines optimalen Stadquartiers der Zukunft entwickelt, woraus sich Erfolgsmodelle, bzw. –methoden zur nachhaltigen Stadtquartiersentwicklung ableiten lassen. Im Rahmen der weiterführenden Toolentwicklung werden an der TUM bestehende Tools zur Durchführung von Lebenszyklusanalysen auf Stadtquartieren zum einen, durch das Miteinbeziehen weiterer Betrachtungshorizonte (Grüne Infrastruktur, Baukonstruktionen, ect.), methodisch erweitert und zum anderen mit den Tools von HFT und Drees & Sommer verknüpft. Hieraus ergeben sich nur ganzheitlichere Betrachtungen und Bewertungen stofflicher und energetischer Ressourcenströme, sondern auch Möglichkeiten Wechselwirkungen zwischen den Betrachtungshorizonten quantitativ zu erfassen, um daraus optimale Lösungen auf Stadquatiersebene abzuleiten.
Bearbeitende
Nico Ehlers, Chujun Zong, Farzan Banihashemi