Ausgehend von unserem Ziel, das Bauen mit positiven Fußabdruck voranzutreiben, sehen wir die Lebenszyklusbetrachtung als wesentlichen Bestandteil unserer Arbeit. 


Bei einer ökologischen Lebenszyklusanalyse (Ecological Life Cycle Assessment – LCA oder eLCA), auch lebenszyklusbasierte Ökobilanzierung, werden die Energie- und Stoffströme eines Gebäudes sowie resultierende Umweltwirkungen quantifiziert und dadurch bewertbar gemacht. Diese Art der Lebenszyklusanalyse findet in Forschung und Praxis Anwendung, um dem Ziel ökologisch positiver Gebäude durch die Identifikation wesentlicher Stellschrauben zur Reduktion von Umweltwirkungen näher zu kommen. Aufgrund dieser Relevanz bringen wir die eLCA auch in unsere Lehrveranstaltungen und Projektarbeiten ein, um Studierenden sowohl Methodenkompetenz als auch lebenszyklusbasierte Herangehensweisen zu vermitteln.

Da bei einer eLCA die Umgebung von Gebäuden und deren direkte Auswirkungen derzeit häufig noch nicht mit einbezogen werden, arbeitet unser Lehrstuhl an der Weiterentwicklung von eLCAs auf Quartiersebene. Hierfür werden die interdisziplinären Aspekte zwischen Gebäude-, Quartiers- und Stadtebene genauer betrachtet, um Wechselwirkungen und Synergien aufzuzeigen. 3D- Stadtmodelle und Building Information Modeling (BIM) können dabei als Hilfsmittel für die Analyse und zur Kommunikation der Ergebnisse dienen. Sie fördern zudem den Einbezug des Gebäudebestandes, welchen wir als wesentlichen Baustein für die anstehende Transformation des Gebäudesektorserachten.

Neben der ökologischen Dimension sind weitere Bereiche der Nachhaltigkeit einzubeziehen, wie etwa wirtschaftliche und soziale Fragestellungen. Daher bringen wir auch die Lebenszykluskostenrechnung (Life Cycle Costing - LCC), bei der sämtliche Zahlungsströme über den Lebenszyklus analysiert werden, in die Forschung ein. Zudem streben wir die Forschung auf dem Gebiet der sozialen Lebenszyklusanalyse (Social Life Cycle Assessment - sLCA) an, bei der Auswirkungen auf Mensch und Gesellschaft analysiert werden. 

Unser Ziel ist eine ganzheitliche Analyse von Gebäuden und Quartieren im städtischen Kontext, unter Berücksichtigung verschiedener Dimensionen der Nachhaltigkeit und dem Einbezug aller Beteiligten.