Ein wesentliches Spannungsfeld auf dem Weg zu einer Umbaukultur liegt im Vermitteln zwischen sich verändernden lokalen und überlokalen Bedarfen auf der einen Seite und einem gegebenenfalls anzupassenden Gebäudebestand auf der anderen Seite. Für das Umbauen gilt dabei: der kleinstmögliche Eingriff ist oft der nachhaltigste. Das Team vom Lehrstuhl für Energieeffizientes und Nachhaltiges Planen und Bauen der TU München beschäftigt sich seit einigen Jahren anhand von "veralterten" großen Bürokomplexen in Neuperlach, einer Großsiedlung am Rande von München, vertieft mit diesem Thema. Eingebettet sind sie dabei in "Creating NEBourhoods Together", einem von fünf Leuchtturmprojekten des New European Bauhaus der EU. Ergebnisse dieser Arbeit sind unter anderem Methoden, wie Transformationsprozesse zwischen Quartier und Gebäude systematisch gestaltet werden können. Im Rahmen dieses Workshops sollen diese Methoden mit einem innerstädtischen Bestandsgebäude in München und einem erweiterten Feld von Praktiker:innen getestet, verfeinert und präsentiert werden. Außer den Teams der TUM und von AbbrechenAbbrechen sind dabei Akteur:innen aus der Genossenschaftsszene, der gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung und der Immobilienprojektentwicklung geladen. An der VerhandelBar wird in dieser Runde und mit der Öffentlichkeit in einem komprimierten Format beleuchtet, wie eine gemeinwohlorientierte Projektentwicklung im Bestand aussehen könnte und welche Strukturen und Prozesse auf dem Weg dahin noch transformiert werden sollten. Seit Oktober 2022 entstehen im Rahmen des Leuchtturmprojekts „NEBourhoods” im Münchner Stadtteil Neuperlach zukunftsfähige, kreislauforientierte Nachbarschaften. Das Projekt vereint die Bevölkerung, Vertreter der Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft, um nachhaltige und ressourcenschonende Lösungen im Sinne des Neuen Europäischen Bauhauses zu entwickeln und wird europaweit als Vorbild dienen. Der Lehrstuhl für Energieeffizientes und Nachhaltiges Planen und Bauen untersucht in dem Teilprojekt „Circular Neuperlach”, wie aus der Nutzung gefallene Bürokomplexe durch transformative Ansätze zu einer regenerativen, klimagerechten und gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung beitragen können. Der Fokus liegt auf der Verlängerung der Gebäudenutzungsdauer, der Umnutzung sowie der Mehrfachnutzung durch innovative, zirkuläre Strategien. Mit: Heike Skok (Mitbauzentrale), Julius Klaffke (Das große kleine Haus), Johannes Staudt und Carsten Schade (UTO Urban Transformation Office / Circular Neuperlach, Creating NEBourhoods Together) und Laura Höpfner und Jan Fries (Initiative Justizzentrum Erhalten/ AbbrechenAbbrechen) und weiteren Gästen.
Informationen zum Workshop: archplus.net/de/tomorrow;
Informationen zu VerhandelBar: verhandel-bar.de