AdaptRisk

Sachkundige Entscheidungsfindung für Hochwassermanagement und Wasserressourcenmanagement in Anbetracht der durch den Klimawandel bedingten Unsicherheiten

Die in den Klimawandelszenarien inhärenten Unsicherheiten führen zu einer erhöhten Unsicherheit in der Planung des Hochwasserschutzes, des Wasserressourcenmanagements und den damit verbundenen Maßnahmen. Da Entscheidungen, die die Wasserinfrastruktur betreffen langfristig getroffen werden, müssen diese Unsicherheiten im Entscheidungsprozess berücksichtigt werden. Hochwasserschutzmaßnahmen werden üblicherweise für einen Zeitraum von 100 Jahren ausgelegt, für die Flächennutzungsplanung betrachtet man sogar einen noch längeren Zeitraum. Mithilfe von existierenden Klimawandelszenarien und hydrologischen Modellen, ist das Ziel von AdaptRisk

  1. die mit Extremereignissen und Klimawandel verbundenen Unsicherheiten besser zu verstehen und
  2. Strategien für ein optimales Wassereinzugsgebietsmanagement zu entwickeln, die diese Unsicherheiten berücksichtigen.

Da Unsicherheiten hinsichtlich des zukünftigen Klimas und der Vulnerabilität mit zunehmender Information abnehmen werden, sind anpassungsfähige Entscheidungsstrategien von Vorteil. Diese Anpassungsstrategien umfassen den schrittweisen Ausbau der Infrastruktur, flexible temporäre und betriebliche Maßnahmen, sowie ein verstärktes Monitoring des Einzugsgebietsverhaltens und der Klimaentwicklung. Mithilfe des „Value of Information“-Konzepts können derartige Strategien mit der klassischen Maßnahmenplanung verglichen werden. Im Gegensatz zu bisherigen Projekten wird dieser Vergleich vollständig quantitativ durchgeführt. Er basiert dabei auf einer mathematischen Modellierung der Unsicherheiten und einer Entscheidungsanalyse nach Bayes zur Bewertung der Optimalität der vorbeugenden Risikominderungsmaßnahmen. Das Hauptaugenmerk des Projekts liegt auf dem Hochwasserrisikomanagement. Da die Planung der Wasserressourcen eng mit der Planung der Wasserkraft verknüpft ist, werden diese beiden Aspekte ebenfalls berücksichtigt, allerdings weniger detailliert. Da das Projekt die Grundlagen erforscht wird erwartet, dass die in diesem Projekt gewonnenen Erkenntnisse die zukünftige Planung von Hochwasserschutzmaßnahmen beeinflussen werden. Die enge Zusammenarbeit mit der Praxis (Behörden und Planungsbüros) soll dies gewährleisten.

Auftraggeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Projektbeginn: April 2014
Projektende: April 2017
Projektleitung: Olga Špačková
Projektbearbeitung: Maria Kaiser, Beatrice Dittes
Weitere Informationen: http://www.igsse.tum.de/research/project/water08-adaptrisk/about.html